Ach, ich bin halt ein Sommer, Sonne, Strand-Typ und kann es kaum erwarten bis sich bei uns der Frühling zurückmeldet. In den vergangenen Jahren hatten wir bereits im April ungewöhnlich heiße Tage bis zu 27°C. Bei solchen Temperaturen braucht man fast gar nicht mehr in den Süden zu fahren um dort Urlaub zu machen, aber wenn man in seinem bisschen Jahresurlaub eine hohe Gut-Wetter-Garantie haben möchte, muss es eben doch sein.
Wer nur in der Sonne braten und etwas plantschen will kann gerne mit den Kanarischen Inseln vor der Westküste Nordafrikas vorliebt nehmen, wobei auch da die Vielfalt in Flora und Fauna nicht zu verachten ist. Möchte man zusätzlich gerne ein Stückchen nordamerikanische Kultur und Lifestyle mitnehmen, empfiehlt es sich das südlichste Ende der USA zu besuchen. (Achtung: Bei der Reiseplanung bitte die Hurrican-Saisonzeiten berücksichtigen)
Vor ziemlich genau zwei Jahren war dieser Urlaubstrip nach Florida unsere erste Reise in dieses Land. Damals habe ich noch nicht gebloggt, weshalb ich euch jetzt in 4-5 Posts davon berichten und Fotos zeigen werde.
Also, es war einmal eine Reisegruppe von sechs Personen unterschiedlichen Geschlechts und Verwandschaftsgrades, die an einem kalten, grauen Februar-Tag in ein Flugzeug stiegen und bereits 11 Stunden später im oft als Rentnerparadies verschrienen US-Staat Florida landeten. (Anmerkung: Wer einen Flug nach Orlando oder Miami nimmt, sitzt nur 60 Min. weniger im Flugzeug) Schlimmer als der Jetlag war die Befragung durch Bundesbeamte im Ankunftsbereich bei dem einem per Scan die Fingerabdrücke abgenommen werden und ein kleines Fotoshooting ist auch inklusive... Man ist ähnlich angespannt wie in einem Jobinterview, können die Beamten doch spontan entscheiden einen postwendend wieder zurückfliegen zu lassen. Aber ist diese Hürde ersteinmal genommen und man lässt sich während des Aufenthalts nichts zu Schulden kommen, ist alles weitere -a piece of cake (kinderleicht).
Anschließend holten die sechs Freunde ihre zwei vorbestellten Mietwagen ab und fuhren durch Fort Myers zum angemieten Domizil in einer leicht ausserhalb gelegenen Feriensiedlung von Cape Coral. Im Prinzip ist es eine Vorstadtsiedlung in der die Wenigsten fest wohnen. Viele Besitzer sind nur 2-3mal im Jahr für den eigenen Urlaub dort und den Rest des Jahres werden die Häuser über eine Agentur an Touristen vermietet, die auch Reparaturarbeiten oder die Gartenpflege betreut. Der Clou dieser Anlage ist, dass hier jeder Dank eines Kanalsystems vom eigenem Booststeg aus mit seinem Motorboot bis hinaus auf's Meer fahren kann. Ein eigener Pool darf natürlich auch nicht fehlen....
Allerdings darf man als Florida-Reisende nicht tierscheu sein, da man ihnen nicht ausschließlich in der Natur begegnet. Wir teilten uns unsere Vierwände mit Vertretern einer der ältesten und verbreitesten Spezies der Welt: Kakerlaken. So, wurde der beinah tägliche Ausruf "Dear Mr. Cockroach" zum Running Gag unter uns Reisenden. Zwecks pest control war wohl eine braune Paste entlang den Wandecken platziert worden und wir bekamen meist tote Schaben zu sehen. Diese Gesellen sind nämlich sehr licht- und menschenscheu. Dennoch waren uns andere "Mitbewohner" etwas lieber z.B. die gelegentlich im Poolbereich auftauchenden kleinen Eidecksen oder die Fische unterm Bootssteg.
Selbstverständlich geschah am Ankunftstag nicht mehr all zu viel, ausser dem obligatorischem Einkauf von Getränken und anderen Lebensmitteln im ca. 7 Meilen entfernten Supermarkt (ohne Auto geht also nix). Allerdings war dies auch schon aufregend genug. Diese Dinger haben i.d.R. riesige Parkplätze, sind selbst riesig und haben eine fast unüberschaubare Auswahl in vielen Produktbereichen. Ich meine, wer braucht 50 verschiedene Keks-Sorten?
Am folgenden Tag mussten wir sofort einen Ausflug zum Strand machen. Die analogen Reiseführer empfahlen uns die südseeähnlichen Sandstrände auf Sanibel Island und Captiva, zwei weitere vorgelagerte Inseln auf der westseite Floridas. Diese sind über eine 4 Km lange brückenähnliche Straße erreichbar wie von den berühmten Florida Keys bekannt, die wir auch besucht haben.
Mit den ganzen Palmen und oft recht farbenfroh angestrichenen Häusern, kommt schnell ein gewisses karibisch-tropisches Urlaubsgefühl auf, wenn man sich darauf einlässt und irgendwann aufgehört hat zu denken: "Das hier ist doch alles Kulisse, oder?"
Endlich am Strand...
, wo man als Experte angeblich 400 verschiedene Muschelnarten finden kann. Leider macht dies das Barfuss laufen stellenweise etwas unangenehm bis man nach 2-3Tagen genug Hornhaut vorweisen kann.
Ansonsten ist es aber wirklich ein traumhafter Strand, an dem man sich gut beschäftigt bekommt.
Wer am Ende des Strandtages oder zwischendurch Hunger verspürt, kann in einem 100 Meter vom Strand entfernten Lokal (Nebensaison) wieder zu Kräften kommen. Eventuell erklärungsbedürftig ist die Tatsache, dass man in der USA nicht einfach in ein Restaurant stürmt und sich selbstständig einen Platz sucht. Als Trinkgeld werden 15-20% der Rechnungssumme gefordert. Diese Servicegebühr ist obligatorisch und wird manchmal automatisch auf dem Kassenbon aufgeführt.
Bevor wir wieder richtig zurück fahren, besuchen wir noch das J. N. Darling National Wildlife Refuge. Dieser Grüngürtel der Insel besteht aus Mangrovenwäldern und ist ein Naturschutzgebiet mit eigenem Museum und einem befahrbaren Bereich. Neben den unzähligen Vogelarten, die hier leben, findet man an mancher Stelle auch Alligatoren, wenn sie sich gerade nicht verstecken.
Fortsetzung folgt
P.S.: Bitte kommentiert den Post, in dem ihr unten ein zutreffendes Adjektiv abhakt (ohne Registrierung) oder ins Kommentarfeld schreibt.
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