Sonntag, 6. Januar 2013

Ein schlechter Start (-nichts für schwache Nerven)



Wer kennt das nicht? An manchen Tagen wünscht man sich besser im Bett geblieben zu sein. Man steht auf und stößt sich direkt Fuss oder Kopf, der Frühstückskaffee fällt einem aus der Hand oder das Haustier ist plötzlich krank. Das Übel hat viele Gesichter und so werden wir auch täglich durch die Medien über Unfälle, Naturkatastrophen und Verbrechen informiert. Diese passieren zum Glück meist woanders, also ganz weit weg, so dass man innerhalb von Sekunden gedanklich wieder auf das eigene Alltagsprogramm zurückschalten kann. Doch gerade an ruhigen Tagen (Wochenende) hat man die Zeit noch einen zweiten Gedanken zu den schockierenden Nachrichten zu haben und ist erst recht betroffen, wenn sich direkt vor der eigenen Haustür eine Tragödie abgespielt hat. Vielleicht denkt man, was habe ich zu dem Zeitpunkt gerade getan, als es passierte oder man macht sich das ganze Ausmaß der Geschehnisse für alle Beteiligten mit allen Konsequenzen bewusst. Wie ein Schlag traf es mich, kaum hatte ich die letzte Zeile des Artikels im lokalen WochenAnzeiger gelesen. Unter dem riesigen Bild mit den Sternensingern auf dem Titelblatt hatte ich folgende Schlagzeile erblickt: Frau erwürgt –Lebensgefährte stellt sich der Polizei. Recht unbedarft las ich einfach weiter. Für mich besonders Furcht erregend und bestürzend, das junge Alter der Personen und das Beziehungsgeflecht aller Betroffenen. In anderen Worten, ein Mann Anfang zwanzig erwürgt seine gleichaltrige Lebensgefährtin und raubt ihrer gemeinsamen Tochter (2 Jahre) dadurch einer Zukunft mit wenigstens einem leiblichen Elternteil! Der Vater und Täter stellte sich umgehend selbst bei der Polizei, aber das Mädchen sieht hundertprozentig einer traurigen Kindheit entgegen. Man stelle sich mal folgenden Dialog zwischen zwei pubertierenden Mädchen in 10 Jahren vor: „Warum wächst du bei deiner Tante auf?“ „Meine Mutter ist tot.“ „Und dein Vater?“ „Der sitzt im Knast.“.... Den Rest kann sich jeder, der mag gedanklich noch weiter ausmalen. Mir ist jetzt erstmal eine Weile übel. Wäre ich religiös, würde ich in der Kirche eine Kerze für das Mädchen anzünden.... Wie bedeutungslos all meine kleinen Probleme neben dieser Grausamkeit oder ähnlichem erscheinen, und wie froh man sein muss, wenn man ein ganz gewöhnliches bis langweiliges Leben leben führen darf, jetzt weiss ich es wieder; nur werden andere ihr Leben lang dafür büßen müssen...
Deshalb seit zuversichtlich, was das neue Jahr betrifft, trotz des einen oder anderen Problems und lernt euch an den kleinen Dingen zu erfreuen!

[sonnenaufgang.jpg] (Image Source: https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgU52IiI3xDRW7CQrq3xmtbc6JFDaWI5efvaZkqmHSDFPeehKNEIdjmZZFPJAQa1dMlh6rZr7fSaJcnEuRk5Dsyd1Gt8lsx3eSPTE8bKXdHhU1BwsSUVc5_tr0SXZDZAkRdtavwov4jLh62/s1600-h/sonnenaufgang.jpg)



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