Die mich persönlich kennen wissen, dass ich Englisch und Pädagogik studiere. Allerdings passiert es nicht oft, dass ich mit Leuten über konkrete Inhalte spreche. Also wird folgendes vielleicht den einen oder anderen überraschen: Ich mache zur Zeit mein zweites Seminar bei einem Dozenten im Bereich Medienpädagogik und didaktik, über die ich mich wohl werde prüfen lassen. Das erste war 'Lernen in formellen und informellen Kontexten im Internet' und nachdem die Theorie geklärt war, mussten wir ein Interview führen, in dem wir eine Person zu ihreren Erfahrungen in der Internetnutzung befragten. Das jetzige heisst 'Computerspiele in formellen und informellen Kontexten' und natürlich geht's dabei auch um die Frage, ob es so etwas wie eine Computerspiel-Sucht gibt, was man selbstverständlich auch auf den Bereich Internet beziehen kann. Jedenfalls hat unserer Literatur nach die American Psychiatric Association es 2007 abgeleht, die exzessive Nutzung in diesen Bereichen in die neue Auflage des Katalogs für psychische Störungen für 2012 aufzunehmen. Fromme schreibt desweiteren hierzu in seiner Studie 'Computerspiele und virtuelle Welten als Reflexionsgegenstand von Unterricht' für die Landesanstalt für Medien NRW 2010, S.17: "Es fehlen derzeit auch die Untersuchungsinstrumente, mit deren Hilfe episodische (also vorübergehende) und jugendkulturell motivierte von pathologischen Nutzungsweisen eindeutig unterschieden werden können." Man kann den CS kein pauschales Gefährdungsrisiko unterstellen, doch existieren diese Menschen, die ihr Leben nur noch virtuell leben und körperlich, wenn nicht auch sozial verwahrlosen. Trotzdem ist davon auszugehen, dass diverse Faktoren zusammenkommen müssen, damit jemand ein suchtähnliches Verhalten entwickelt. Salopp gesagt, entwickelt der Alkoholiker seine Sucht ja auch nicht nur, weil es sogut schmeckt, sondern weil er in irgendeiner Form Probleme hat. Eine weitere Schwierigkeit auf der wissenschaftlichen Ebene ist, dass die Begriffe 'Sucht' und 'Abhängigkeit' mehrfach unterschiedlich definiert werden und die Grenzziehungen folglich überall anders verlaufen.
Zufälligerweise habe ich im letzen Monat auch den lustigen Kolumnen-Artikel 'Verwahrloste Surfer' im Uni-Spiegel (Das Studenten-Magazin, was kostenlos in der Mensa ausliegt) gefunden, der sich auf ironische Art und Weise mit dem Thema auseinandersetzt: http://www.spiegel.de/spiegel/unispiegel/d-80785018.html
(keine 20 Zeilen lang, also ein schön kurzes Vergnügen!)
Wenn ihr hier noch mehr zu dem Thema erfahren wollt, sprecht oder schreibt mich an.
KOMMENTAR: Na super, Link funkt wohl nicht: Ist aber ganz leicht auf der Webseite zu finden: www.spiegel.de/unispiegel >Rubriken: Wunderbar > auf neu geöffnete page runterscrollen, linker Hand: LINK fürs Heft 5/2011: Inhaltsverzeichnis anklicken (Seite 44)
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